Ausmisten einmal anders
Corona hat uns derzeit (noch) fest im Griff. Nach Wochen unter noch nie dagewesenen Bedingungen, sollten wir jedoch an einem Punkt angelangt sein, um sich langsam Gedanken zu machen, wie es nun wirklich „danach“ weitergeht.
Auch ich stoße dabei an meine Grenzen. Meine Termine wurden auf unbestimmte Zeit verschoben oder ganz abgesagt, überhaupt Rückmeldungen zu bekommen grenzte schon fast an ein kleines Wunder. Bis zu einem gewissen Grad ist dies auch durchaus verständlich. Sich einige Zeit zurückzuziehen, entstandene „Wunden zu lecken“ oder den richtigen Abstand zu gewinnen, sei allen in dieser Zeit mehr als gegönnt.
Aber wir sollten auch für die bevorstehenden Lockerungen schrittweise in unsere Normalität zurückfinden, selbst wenn es bei manchen von uns noch Tage oder Wochen dauern möge. Womöglich werden wir auch eine andere Normalität wahrnehmen, als jene, die wir bisher kannten. Dabei sollten wir uns auch fragen, ob ein Hochfahren unserer Tätigkeiten von null auf hundert, koste es was es wolle, wirklich der klügste und einfachste Weg ist.
Als eine gute Methode langsam damit zu beginnen, möchte ich das „etwas andere Ausmisten“ vorschlagen: Im ersten Schritt machen wir uns die Mühe und überlegen uns, welche Aufgaben wir in unserem „normalen“ Berufsleben zu bewältigen haben. Wir werden dabei staunen, was hier alles zusammenkommt und unsere Liste wird wohl ziemlich anschaulich werden.
Im zweiten Schritt nehmen wir nun an, wir hätten bei unserer Rückkehr an unseren Arbeitsplatz plötzlich um zwanzig Prozent weniger Zeit für diese Aufgaben zur Verfügung. Welche der Tätigkeiten aus unserer Liste würden wir, um uns zu entlasten, anders machen? So könnten beispielsweise Umsatzlisten zusammengeführt werden, laufende Telefonate nachhaltiger zum Informationsaustausch genutzt werden. Möglicherweise erkennen wir dabei, dass bestimmte Dinge in jetziger Form und Umfang gar nicht mehr notwendig sind. Während solchen Gedankenspielen können wir rasch und recht einfach übernommene Abläufe auf ihre Effizienz und/oder Nutzen überprüfen. Dabei könnten wir auch schon mal feststellen, dass unsere tägliche „Zettelwirtschaft“ auch über den PC verteilt werden kann. Jetzt wäre die richtige Zeit, Dinge an unsere tatsächlichen Anforderungen anzupassen! Und wer weiß, was sich in der Folge noch so alles auftut? Unserer Phantasie und unseren Erfahrungen sind dabei (fast) keine Grenzen gesetzt!
Das Tagesgeschäft wird uns rasch wieder im Griff haben! Nützen wir die Gelegenheit und vereinfachen uns unseren Wiedereinstieg. Mit ein paar neuen Ideen können wir uns dann umso mehr darüber freuen!