Die kleine Schraube oder um die Wichtigkeit einzelner!
Heute möchte ich Sie, liebe Leser und Leserinnen, auch aus gegebenem Anlass, auf eine Kurzgeschichte (frei nach R. Kipling, brit. Schriftsteller) verweisen, welche an sich schon selbsterklärend ist. Einigen von Ihnen wird diese bereits bekannt sein – sehen Sie es dann als Auffrischung.
Mitunter werden in Unternehmen die Aufgaben einzelner Personen erheblich unterschätzt. Besonders dann, wenn schon mal der Blick auf das „Gesamtbild“ verloren geht und es vorkommt, dass ein zuvor noch als unbedeutend erschienener Beitrag vorhandene Prozesse zu großen Veränderungen zwingt. Wirklich bewusst werden solche Erkenntnisse oft viel zu spät, wenn überhaupt noch rechtzeitig. Jedes Unternehmen sollte sich immer bewusst sein, dass es nur so gut funktioniert, wie seine Mitarbeiter/innen bereit sind dies zu tun. Diese Tatsache sollte auch dann beachtet werden, wenn augenscheinlich alles perfekt erscheint …
… doch nun zur Geschichte:
„In einem riesigen Schiff gab es einmal eine ganz kleine Schraube, mit vielen anderen ebenso kleinen Schrauben zwei große Stahlplatten miteinander verband. Diese kleine Schraube fing an, bei der Fahrt mitten auf dem Ozean etwas lockerer zu werden und drohte herauszufallen. Da sagten die nächsten Schrauben zu ihr: „Wenn du herausfällst, dann gehen wir auch.“ Und die Nägel unten am Schiffskörper sagten: „Uns wird es auch zu eng, wir lockern uns auch ein wenig.“ Als die großen eisernen Rippen das hörten, da riefen sie: „Um Gottes willen bleibt, denn wenn ihr nicht mehr haltet, dann ist es um uns geschehen!“ Und das Gerücht von dem Vorhaben der kleinen Schraube verbreitete sich blitzschnell durch den ganzen riesigen Körper des Schiffes. Es ächzte und erbebte in allen Fugen.
Da beschlossen sämtliche Rippen und Platten und Schrauben und auch die kleinsten Nägel, eine gemeinsame Botschaft an die kleine Schraube zu senden, sie möge doch bleiben, denn sonst würde das ganze Schiff bersten und keine von ihnen die Heimat erreichen. Das schmeichelte dem Stolz der kleinen Schraube, dass ihr solch eine ungeheure Bedeutung beigemessen wurde, und sie ließ sagen, sie wolle sitzen bleiben.“
Veränderungen passieren laufend, oft unvorhergesehen! Die Voraussetzung eines funktionierenden Arbeitsplatzes ist die passende Kombination aus Wissen, praktischer Erfahrung und eines passenden Arbeitsumfeldes. Ist dieser Umstand nicht gegeben, sollten sich Unternehmen mit möglichen, aufkommenden Lücken rechtzeitig auseinandersetzen.